Nicht selten sind selbst ein Vierteljahrhundert nach Einführung des Begriffes und der Prinzipien evidenzbasierter Medizin (EbM) Ärztinnen und Ärzte der O und U, aber auch Gelehrte der Gesundheitswissenschaften noch davon überzeugt, dass die EbM im unvereinbaren Gegensatz zu medizinischem Erfahrungswissen steht. Diese Annahme ist irreführend und zumeist geprägt von einem falschen Verständnis für die Methodik der EbM. Der Patientennutzen, und darum geht es am Ende des Tages, bei einer evidenzbasierten Analyse lässt sich selbst durch die beste, kontrolliert-randomisierte Studie ohne klinische Expertise nicht vernünftig interpretieren. Unser Handeln ist von der Grundüberzeugung geprägt, unsere Patientinnen und Patienten nach dem aktuellen und besten Stand des medizinischen Wissens zu behandeln. In einer Ära umwälzender methodischer Entwicklungen, wissenschaftlicher Informationsexplosion und Schrittinnovationen bietet die Methodik der EbM dazu einen praktikablen Werkzeugkoffer, um die Validität und Relevanz klinischer Studienergebnisse rasch und systematisch beurteilen zu können, um dann unsere Entscheidungen daran auszurichten. (Stengel D, Wünscher J, Dubs L, Ekkernkamp A, Renkawitz T. Evidenzbasierte Medizin versus Erfahrungsmedizin in Orthopädie und Unfallchirurgie. Orthopädie 2023;52:435-46).
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Zur Zementierung einer Knie-TEP wird in Deutschland zu über 98% Knochenzement verwendet, der mit einem Antibiotikum beladen ist. Ob er wirklich besser ist als Zement ohne Antibiotikum, kann laut Registerdaten bezweifelt werden.
In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.
Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.
Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.
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