Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Aktuelle Aspekte zur Lid-, Tränenwegs- und Orbitachirurgie im Kindesalter
verfasst von:
Dr. G. Avgitidou, K.R. Koch, C. Cursiefen, L.M. Heindl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Lid-, Tränenwegs- und Orbitaerkrankungen im Kindesalter unterscheiden sich in ihrem Spektrum und der notwendigen therapeutischen Versorgung von denen im Erwachsenenalter.
Fragestellung
Es soll ein Überblick über die Klinik und Therapie der häufigsten kindlichen Lid-, Tränenwegs- und Orbitaerkrankungen gegeben werden.
Methoden
Der Beitrag bietet eine Literaturübersicht aus PUBMED und eigene klinische Ergebnisse.
Ergebnisse
Zu den häufigsten Liderkrankungen des Kindesalters zählen kongenitale Lidfehlstellungen wie Ptosis oder Entropium, die bei Gefahr der Amblyopie eine chirurgische Korrektur benötigen. Bei der konnatalen Tränenwegsstenose sollte eine Stufentherapie erfolgen: 1) konservativ mit Tränensackmassage, adstringierenden Augen- und Nasentropfen, 2) Tränenwegsspülung und 3) Tränenwegsspülung und -schienung in Narkose. Benigne Orbitaprozesse wie Dermoidzysten sind gut im Vorschulalter anzugehen. Die systemische β-Blocker-Therapie stellt eine neue konservative Behandlungsoption für kapilläre Hämangiome dar, die bei Fehlen von Kontraindikationen anstelle operativer Maßnahmen primär indiziert werden sollte.
Schlussfolgerungen
Bei Amblyopiegefahr bedürfen Lid- und Orbitaerkrankungen im Kindesalter der raschen, in der Regel operativen Versorgung. Bei konnatalen Tränenwegsstenosen wie auch kapillären Hämangiomen ist ein initial konservatives Vorgehen indiziert.