Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Aktuelle Daten und Trends zur β-Lactam-Resistenz bei gramnegativen Infektionserregern
verfasst von:
Dr. Y. Pfeifer, C. Eller
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11-12/2012
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Zusammenfassung
In den letzten 10 Jahren wurde eine besorgniserregende Zunahme der β-Lactam-Resistenz, insbesondere der Resistenz gegenüber Cephalosporinen der 3. und 4. Generation und gegenüber Carbapenemen, bei gramnegativen Infektionserregern beobachtet. Diese resistenten Stämme bilden verschiedenste β-Lactamase-hydrolysierende Enzyme (β-Lactamasen), wobei die Extended-Spectrum β-Lactamasen (ESBL) besonders an Bedeutung gewonnen haben. Die Lokalisation der ESBL-Gene auf Plasmiden ermöglicht die schnelle Weiterverbreitung der Resistenz sowohl innerhalb einer Spezies als auch zwischen den verschiedenen gramnegativen Spezies. Am Robert Koch-Institut in Wernigerode wird seit 2004 im Rahmen verschiedener Projekte die ESBL-Bildung Cephalosporin-resistenter, humaner Enterobacteriaceae mittels molekularer Methoden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in Deutschland bestimmte ESBL-Typen wie die CTX-M-Enzyme überproportional häufig und regional gleichmäßig verteilt vorkommen. Die Mehrheit der humanen Isolate der Spezies Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae bilden die Enzymvarianten CTX-M-15 und CTX-M-1. Die Verbreitungswege ESBL-bildender Bakterien in Mensch, Tier und Nahrungsmitteln werden derzeit im Rahmen des RESET-Forschungsverbundes detailliert untersucht.