Erschienen in:
01.12.2015 | Arzneimitteltherapie
Aktuelle Osteoporoseprophylaxe und -therapie
Frakturorientiert, effektiv, nebenwirkungsarm, kostengünstig
verfasst von:
Prof. Dr. R. Bartl, C. Bartl
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Osteoporose ist in Deutschland immer noch eine unterdiagnostizierte und untertherapierte Volkskrankheit. Von den geschätzt 7 Mio. Osteoporosepatienten erhalten nur 1,5 Mio. eine leitliniengerechte Diagnostik und noch weniger eine entsprechende Behandlung. Zwar werden 90 % der Patienten mit Analgetika versorgt, aber nur 10 % erhalten eine effektive Therapie – obwohl wirksame, erprobte und preiswerte Medikamente zur Verfügung stehen. Hinzu kommt, dass etwa die Hälfte der Patienten bereits nach einem Jahr die Therapie wieder abbricht, obwohl die empfohlene Therapiedauer nach den neuesten Studien mindestens 3–5 Jahre beträgt. Angesichts einer zunehmenden durchschnittlichen Lebenserwartung wird aber für die Gesellschaft ein konsequentes Management zur Verhütung von osteoporoseassoziierten Frakturen schon aus Kostengründen immer wichtiger. Dieses Ziel zu erreichen, hängt von vier Umständen ab: Aufklärung über die Entstehung von Osteoporose und Frakturen („Knochenbewusstsein“), Prophylaxe des Knochenschwunds und von Frakturen (Primärprävention), konsequente leitliniengerechte Diagnostik und Therapie (Sekundär- und Tertiärprävention) und Zusammenarbeit aller medizinischen Disziplinen („bone is everybody’s business“). Diese Publikation beschreibt den aktuellen Stand der Diagnostik (Knochendichtemessung mit Dualröntgenabsorptiometrie; FRAX®), der Prophylaxe von Frakturen (Vorsorgeprogramm) und der Therapie (Einsatz kostengünstiger, effektiver und nebenwirkungsarmer Medikamente). Neue Medikamente sind bereits in klinischer Erprobung und versprechen eine „Heilung“ des Knochenschwunds mit Wiederherstellung der normalen Knochenstruktur.