Erschienen in:
01.11.2014 | Schwerpunkt
Aktuelle Therapieoptionen für die dekompensierte Leberzirrhose auf der Intensivstation
verfasst von:
F. Tacke, PD Dr. A. Koch, C. Trautwein
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Die Leberzirrhose ist die Endstrecke chronischer, meist über Jahrzehnte verlaufender Lebererkrankungen und geht mit typischen, lebensbedrohlichen Komplikationen einher. Die Prognose von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose und ihrer Komplikationen kann durch ein strukturiertes intensivmedizinisches Management entscheidend verbessert werden. Bei Erstdiagnose und bei Dekompensation ist es notwendig, die Ursache der Lebererkrankung zu identifizieren und möglicherweise bereits vorliegende Komplikationen zu erkennen.
Basistherapie der akuten Varizenblutung sind endoskopische Intervention, vasoaktive Substanzen, Antibiotika, supportive intensivmedizinische Behandlung und ggf. Notfall-TIPS (transjuguluärer intrahepatischer portosystemischer Shunt). Bei Vorliegen von Aszites muss eine spontane bakterielle Peritonitis ausgeschlossen bzw. unmittelbar antibiotisch behandelt werden. Therapie der Wahl beim hepatorenalem Syndrom ist die Kombinationstherapie aus Vasokonstriktoren und Humanalbumin. Trotz limitierter Datenlage ist die Applikation von Lactulose bei hepatischer Enzephalopathie weiterhin Standardtherapie.
Bei dekompensierter Leberzirrhose ist stets die Indikation und Möglichkeit der Lebertransplantation zu evaluieren. Leberersatzverfahren haben derzeit höchstens eine Rolle als Bridging-Verfahren bis zur definitiven Transplantation.