Erschienen in:
01.03.2016 | Originalien
Akute Versorgung von offenen distalen Humerusfrakturen im Nachtdienst
Eine retrospektive Auswertung
verfasst von:
Dr. med. K. Birk, B. Deventer, C. Roth, M. Raible
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Offene distale Humerusfrakturen sind insgesamt selten, bedürfen aber einer raschen operativen Versorgung.
Material und Methoden
Untersucht wurden 20 im Nachtdienst versorgte Patienten mit distalen Humerusfrakturen AO Typ 13C1–C3 sowie AO Typ 13B2/B3 mit 2–3° offenen und 2° geschlossenem Weichteilschaden.
Ergebnisse
Das mittlere Alter betrug 52,1 Jahre. Nach der AO-Klassifikation handelte es sich um 16 AO-13C-Frakturen (2 13C1, 5 13C2, 9 13C3), 4 AO-13B-Typ-Frakturen. Neun AO-13C-Frakturen und eine AO-13B3-Fraktur waren 2–3° offene Frakturen, neunmal lag eine Fraktur mit 2° geschlossenem Weichteilschaden vor. Die mittlere Nachuntersuchungszeit lag bei 19,2 Monaten. Bei allen Patienten kam es zu einer knöchernen Konsolidierung, bei der Hälfte wurde bereits eine Materialentfernung durchgeführt. Der Bewegungsumfang am Ellengelenk des Kollektivs betrug 109° bei 93,3 MEPS (Mayo Elbow-Performance Score)-Punkten. Für die Berufstätigen wurde ein Bewegungsumfang („range of movement“, ROM) von 116° bei 95,7 MEPS-Punkten erreicht. Der durchschnittliche Wiedereintritt der Arbeitsfähigkeit lag bei 195 Tagen. Revisionseingriffe waren bei 3 Patienten erforderlich, einmal wegen Frühinfekt, einmal wegen Spätinfekt und einmal wegen Infektpseudarthrose und Schraubenauslockerung. Heterotope Ossifikationen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse zeigten ein gutes Outcome trotz Versorgung während der Nachtdienstzeit und trotz der hohen Anzahl offener Frakturen.