Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Algorithmen, maschinelle Intelligenz, Big Data
Einige Grundsatzüberlegungen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. F.J. Radermacher
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Wir erleben erstaunliche Entwicklungen im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz. Sie folgen einem Schema, das wir jetzt seit Jahrzehnten beobachten: dem Moore’s Law, also der Vertausendfachung der Leistungsfähigkeit und Effizienz im Bereich elementarer Rechenoperationen alle 20 Jahre. Auch wenn wir noch nicht dort angekommen sind, wo Maschinen im Sinne einer Singularität so „intelligent“ werden wie Menschen, so werden sie doch zunehmend besser. Das Internet der Dinge hilft, die Leistungsfähigkeit der Maschinen noch einmal massiv zu steigern. Big Data und eine entsprechende Analytik tun dasselbe. Lassen wir diese Prozesse einfach weiterlaufen, können sie die Zivilisation an vielen Stellen gefährden. Gelingt die „Einhegung“ dieser Prozesse im Sinne einer vernünftigen politischen Global Governance, im Sinne einer weltweiten ökologisch-sozial vernünftig regulierten Marktwirtschaft und im Sinne einer Ökonomie der grünen und inklusiven Märkte, könnte daraus viel Wünschenswertes und für die Zukunft Gutes resultieren. Irgendwann könnte dann auch der dauernde Zwang zur Innovation aufhören. Dass es aber so kommen wird, ist alles andere als sicher. Wir stehen vor großen Herausforderungen.