Erschienen in:
28.09.2015 | Operative Techniken
Antibiotikazumischung zum Knochenzement beim septischen Prothesenwechsel
verfasst von:
Dr. A. Zahar, P. Hannah
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Sanierung einer periprothetischen Infektion durch lokale Antibiotikatherapie in maximaler Dosierung. Als Trägermaterial wird handelsüblicher Knochenzement verwendet. Antibiotikahaltiger Knochenzement ist in der Orthopädie ein etabliertes Mittel zur Fixierung zementierter Implantate beim künstlichen Gelenkersatz. Er gehört in der Primär- und Revisionsendoprothetik neben der systemischen Gabe von Antibiotika zur routinemäßigen lokalen Antibiotikaprophylaxe.
Indikation
Bei der Behandlung periprothetischer Infektionen (PPI) nutzt man antibiotikahaltigen Knochenzement bei zweizeitigen septischen Wechseloperationen im prothesenfreien Intervall als Spacer und zur Reimplantation bei der zweiten Operation. Bei einzeitigen septischen Wechseloperationen ist er ein essentielles Mittel, um lokal ausreichende Antibiotikakonzentrationen zu erreichen, die nach radikalem Débridement des infizierten Gewebes eine direkte Reimplantation erlauben. Die hohe Antibiotikakonzentration verhindert die Rekolonisierung und Biofilmbildung auf der Oberfläche des neuen Implantats.
Kontraindikation
PPI mit Keimen, die auf die beimischbaren Antibiotika nachweislich resistent sind. Anästhesiologische Inoperabilität des Patienten. Nachgewiesene Allergie des Patienten auf Substanzen, die dem Zement beigemischt werden oder darin enthalten sind.
Operationstechnik
Homogenisieren des Antibiotikapulvers. Zumischung der Antibiotika zur Pulverphase des Knochenzements. Homogenisieren des Antibiotika-Zement-Gemischs im Rührsystem. Vermengen mit dem flüssigen Monomer und üblicher Rührvorgang. Zementapplikation auf gewohnte Art.