Erschienen in:
01.01.2014 | Notfallmedizin
Außerklinische Notfallmedizin in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Randomisierte, prospektive Studien von 1990 bis 2012
verfasst von:
J. Ausserer, T. Abt, K.H. Stadlbauer, P. Paal, J. Kreutziger, K.H. Lindner, Prof. Dr. V. Wenzel, M.Sc., FERC
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Lediglich auf Basis randomisierter, prospektiver klinischer Studien kann die Therapie von Patienten mit lebensgefährlichen Verletzungen oder Erkrankungen verbessert werden. Beobachtungen aus England und Nordamerika zeigten allerdings einen deutlichen Rückgang solcher Studien. Untersucht wurde der Beitrag deutschsprachiger Länder an Publikationen von klinischen randomisierten, prospektiven Studien in der Notfallmedizin der letzten 22 Jahre.
Methoden
Für den Zeitraum 01.01.1990 bis 31.12.2012 wurde eine Internetrecherche in der Onlinedatenbank Medline mit den (Tracer-)Diagnosen „Herz-Kreislauf-Stillstand“, „kardiopulmonale Reanimation“, „Polytrauma“, „hämorrhagischer Schock“, „Schädel-Hirn-Trauma“, „Schlaganfall“ oder „Herzinfarkt“ durchgeführt. Nur prospektive, randomisierte und kontrollierte Arbeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden aufgenommen.
Ergebnisse
Von 474 Studien aus deutschsprachigen Ländern erfüllten 25 (5,3 %) die Einschlusskriterien. Von 1990 bis Ende 2012 wurde gleichbleibend ca. eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie pro Jahr aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den genannten Diagnosen publiziert. Die Patientenzahl betrug im Median bei 159 (Minimum 16, Maximum 1219). Die meisten Studien (80 %) hatten ihren Ursprung in Deutschland und wurden überwiegend im Fachbereich der Anästhesiologie (68 %) durchgeführt. In 68 % der Studien war der „Herz-Kreislauf-Stillstand“ das untersuchte Thema. Etwa die Hälfte der Studien bekam finanzielle Unterstützung von der Industrie.
Schlussfolgerung
In dieser retrospektiven Studie konnte keine eindeutige Zu- oder Abnahme an prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studien in der deutschsprachigen Notfallmedizin der letzten 22 Jahre festgestellt werden, obwohl insgesamt die Zahl an notfallmedizinischen Studien zugenommen hat. Pro Jahr kommt durchschnittlich nur eine prospektive, randomisierte, klinische Studie mit notfallmedizinischen (Tracer-)Kerndiagnosen aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.