Erschienen in:
28.01.2016 | Originalien
Bauliche Modernisierungen in psychiatrischen Kliniken beeinflussen Zwangsmaßnahmen
verfasst von:
Dr. T. Rohe, T. Dresler, M. Stuhlinger, M. Weber, T. Strittmatter, A. J. Fallgatter
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zwangsmaßnahmen werden in psychiatrischen Kliniken häufig als letztes Mittel gegen eigen- bzw. fremdgefährdendes Verhalten eingesetzt, mit negativen psychischen und somatischen Folgen für die Betroffenen.
Ziel
In einer naturalistischen Beobachtungsstudie untersuchten wir, ob das strukturelle Milieu einer psychiatrischen Klinik, das durch den Umzug in einen architektonisch positiver gestalteten Neubau verbessert wurde, die Anwendung von Zwangsmaßnahmen beeinflusst.
Material und Methoden
Die Häufigkeit und Dauer von Zwangsmaßnahmen (Fixierungen, Zwangsmedikationen, fürsorgliche Zurückhaltungen) wurden im Zeitraum vor und nach dem Umzug verglichen.
Ergebnisse
Nach dem Umzug zeigte sich ein signifikanter Rückgang der Zwangsmaßnahmen von 48–84 %.
Diskussion
Trotz Einschränkungen des Studiendesigns zeigt sich, dass die architektonische Neugestaltung einer Klinik die Anwendung von Zwangsmaßnahmen zu reduzieren hilft.