Erschienen in:
01.01.2013 | Einführung zum Thema
Beckenboden und anale Inkontinenz
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. C.T. Germer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2013
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Auszug
Erkrankungen des Beckenbodens treten zunehmend in den Fokus der therapeutischen Bemühungen der kolorektalen Chirurgie. Eine alleinige Betrachtung der morphologischen Veränderungen im Rahmen von Beckenbodenerkrankungen ist dabei aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist, dass die konsekutive Funktionsstörung der Beckenbodenerkrankung in den Vordergrund gerückt wird. Aus chirurgischer Sicht spielt dabei die operative Therapie der Funktionsstörungen Darmobstruktion und Stuhlinkontinenz eine wesentliche Rolle. Entsprechend fokussiert sich die chirurgische Therapie auf das hintere Kompartiment des Beckens. Aus diagnostischer Sicht wird in diesem Zusammenhang heute ein scheinbar neuartiges Krankheitsbild, nämlich das obstruktive Defäkationssyndrom (ODS), synonym auch als Outlet-Obstruktion bezeichnet, diskutiert. Dabei fasst das obstruktive Defäkationssyndrom längst bekannte Symptome wie die intestinale Konstipation und die Stuhlinkontinenz zusammen. Epidemiologische Daten weisen das ODS mit einer Inzidenz in der allgemeinen Bevölkerung von 2–30% aus, wobei ca. 50 % der Patienten mit Konstipation unter einer Outlet-Obstruktion leiden. …