Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Bedeutung komplementärmedizinischer Verfahren bei Patienten mit Prostatakarzinom
verfasst von:
Dr. K.M. Gschwendtner, G. Klein, C. Güthlin, C. Holmberg, M. Horneber, J. Weis
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland nutzen viele Prostatakrebspatienten komplementärmedizinische Verfahren (KMV) oder interessieren sich dafür. Die Informations- und Beratungssituation von Krebspatienten ist jedoch bisher unzureichend, und daher wurde das Verbundsprojekt „Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie“ (KOKON) von der Deutschen Krebshilfe e. V. ins Leben gerufen. Eines der Projekte von KOKON untersuchte die Inanspruchnahme von KMV sowie die Informations- und Beratungsbedürfnisse bei verschiedenen Gruppen von Krebspatienten. Die Darstellung hier fokussiert ausgewählte Ergebnisse der qualitativen Studie für Patienten mit einem Prostatakarzinom.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Es wurden 19 semistrukturierte qualitative Interviews mit Prostatakrebspatienten hinsichtlich der Nutzung von KMV sowie deren Informations- und Beratungsbedürfnisse zu KMV geführt.
Ergebnisse
Die befragten Patienten setzen sich in vielfältiger Weise mit dem Thema Ernährung auseinander. Dabei wurde eine gesunde Ernährung, die gezielte Verwendung bestimmter Lebensmittel, aber auch der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln diskutiert. Hinzu kamen die Themen Sport, psychologisches Wohlbefinden, Misteltherapie, Homöopathie sowie traditionelle chinesische Medizin. Zudem äußerten die Patienten einen Informations- und Beratungsbedarf zu KMV sowie den Wunsch nach einer stärker ganzheitlichen Betreuung.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass Prostatakrebspatienten vielfältige KMV nutzen und ein Bedarf an Informationen zu KMV existiert. Dabei sind Prostatakrebspatienten durch eine regelmäßige Rückmeldung des prostataspezifischen Antigen-Werts (PSA-Wert) in einer besonderen Situation, die in der Beratung zu KMV berücksichtigt werden sollte.