Erschienen in:
01.03.2016 | Fallbericht
Behandlung und Outcome traumatischer Ellenbogenluxationen im Kindesalter
verfasst von:
Dr. med. Johannes Christof Hopf, Dr. med. Michael Hackl, Prof. Dr. med. Lars Peter Müller, PD Dr. med. Thomas Christian Koslowsky
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die isolierte Ellenbogenluxation stellt im Kindesalter ein seltenes Verletzungsmuster dar. Das Behandlungsergebnis ist insbesondere vom Ausmaß der ligamentären Verletzungen und von der Anwesenheit knöcherner Begleitverletzungen abhängig, weshalb diesen bei der Diagnostik besondere Beachtung geschenkt werden muss. Ziel dieses Fallberichts ist die Darstellung der Behandlung und des Verlaufs einer isolierten traumatischen Ellenbogenluxation im Kindesalter.
Falldarstellung
Bei einem 6-jährigen Mädchen bestand nach einem Sturz mit dem Tretroller eine komplette Ellenbogenluxation links. Die Diagnostik konnte eine knöcherne Begleitverletzung ausschließen. Nach geschlossener Reposition zeigte sich eine isolierte mediale Instabilität mit Subluxationsneigung, die sich im Magnetresonanztomogramm (MRT) als Abriss des medialen Kollateralbandes darstellte. Nach einer 6-tägigen Ruhigstellung im Oberarmgips konnte mit einer funktionellen Nachbehandlung begonnen werden. Sechs Wochen postoperativ zeigte sich eine schmerzfreie Bewegung mit freiem Bewegungsausmaß.
Schlussfolgerung
Die isolierte kindliche Ellenbogenluxation ohne knöcherne Begleitverletzungen konnte in unserem Fall durch Gipsruhigstellung und anschließende funktionelle Therapie erfolgreich therapiert werden. Entscheidend bei der Behandlung dieser Verletzung ist die sorgfältige Diagnostik und Behandlung von Begleitverletzungen. Eine eingeschränkte Beweglichkeit oder persistierende Instabilität als Spätfolge ist sehr selten.