Erschienen in:
01.07.2014 | Originalien
Behandlung von isolierten Olekranonfrakturen
Perkutane Doppelschraubenosteosynthese vs. konventionelle Zuggurtung
verfasst von:
M. Uhlmann, A. Barg, V. Valderrabano, O. Weber, D.C. Wirtz, PD Dr. G. Pagenstert
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Olekranonfrakturen gehören mit 7–10 % zu den mittelhäufigen Brüchen des Erwachsenen. In der Regel werden diese Frakturen operativ mittels konventioneller Zuggurtungsosteosynthese behandelt. Eine perkutane minimal-invasive Doppelschraubenosteosynthese ist eine alternative Technik bei einfacher Zwei-Fragment-Fraktur mit möglichen Vorteilen für diese selektierten Patienten.
Patienten und Methode
Es wurden 13 Patienten mit einer isolierten Olekranonfraktur vom Typ A nach Schatzker-Schmelling mittels perkutaner Doppelschraubenosteosynthese behandelt und in diese prospektive Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 43,6 ± 11,0 Jahre. Die intra- und postoperativen Komplikationen wurden erfasst. Die funktionellen Ergebnisse wurden nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 38,2 ± 11,5 Monaten mittels Quick-DASH („disability of shoulder, arms and hand questionnaire“) erfasst. Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, bestehend aus 26 Patienten, welche beim gleichen Frakturtyp mit der konventionellen Zuggurtungsosteosynthese behandelt wurden.
Ergebnisse
In beiden Gruppen kam es zu keinen intraoperativen Komplikationen. In der Gruppe der perkutanen Doppelschraubenosteosynthese war die Narbe signifikant kürzer (2,4 ± 0,4 vs. 11,0 ± 1,8 cm; p < 0,001), das Osteosynthesematerial musste signifikant weniger häufig entfernt werden (38,5 % vs. 73,1 %). Nach einer Mindestnachbeobachtungszeit von 2 (Mittelwert 3,2) Jahren wurden in beiden Gruppen vergleichbare funktionelle Ergebnisse erzielt (Quick-DASH-Score: 2,3 vs. 0,0 Punkte; p = 0,155), wobei der Bewegungsumfang in der Gruppe der Doppelschraubenosteosynthese signifikant größer für Extension/Flexion (145 ° vs. 130 °; p < 0,001) und Pro/-Supination (165 ° vs. 155 °; p < 0,001) war als in der Gruppe der konventionellen Zuggurtung.
Schlussfolgerung
Bei Patienten mit einer einfachen Olekranonfraktur vom Typ A nach Schatzker-Schmelling liefert die perkutane Doppelschraubenosteosynthese vergleichbare Ergebnisse im DASH-Score im Vergleich zum Goldstandard, hat jedoch den Vorteil einer geringeren Revisionsrate mit besserer Beweglichkeit und Kosmetik.