Erschienen in:
01.08.2012 | Übersichten
Berufstaucher mit Gehörgangsexostosen
Ein Fall für die Berufsgenossenschaft
verfasst von:
M. Heinmüller, Prof. Dr. D. Nowak, K. Stelter
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Gehörgangsexostosen sind häufig ein Zufallsbefund, können aber durch die komplette oder teilweise Verlegung des Gehörgangs zu Komplikationen wie der Beeinträchtigung des Hörvermögens und/oder rezidivierenden Gehörgangsentzündungen führen. Der vorliegende Beitrag analysiert die wissenschaftliche Datenlage zur Pathogenese von Gehörgangsexostosen, die klare Belege für die „Kaltwasserhypothese“ liefert. Anlässlich eines kasuistisch dargestellten Gutachtensfalls im Rahmen eines Berufskrankheitenverfahrens wird die Frage einer möglichen Anerkennung von Gehörgangsexostosen als „Quasi-Berufskrankheit“ nach § 9, Abs. 2 SGB VII diskutiert. Um verlässliche Zahlen zu Epidemiologie und Verlauf von Gehörgangsexostosen bei beruflicher Kaltwasserexposition zu erhalten und in Fachkreisen eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Schaffung einer Listen-Berufskrankheit in Gang zu bringen, wird ein systematisches Anzeigen begründeter Verdachtsfälle empfohlen.