Erschienen in:
01.12.2014 | Übersichten
Bildgebende Verfahren als Biomarker der Neurodegeneration bei der REM-Schlafverhaltensstörung
verfasst von:
PD Dr. V. Ries, D. Vadasz, M. Belke, W.H. Oertel, S. Knake
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung (RBD) ist eine Parasomnie, die durch den Verlust der im REM-Schlaf normalerweise vorliegenden Muskelatonie gekennzeichnet ist. Über 80 % der Patienten mit idiopathischer RBD entwickeln im späteren Verlauf eine α-Synukleinopathie, d. h. eine Parkinson-Krankheit, eine Demenz mit Lewy-Körpern oder in selteneren Fällen eine Multisystematrophie. Die RBD stellt somit ein hochspezifischer präklinischer Marker dieser neurodegenerativen Erkrankungen dar.
Ziel muss es sein, die prämotorische Phase dieser neurodegenerativen Parkinson-Syndrome soweit zu charakterisieren, um zukünftig die Krankheitsprogression mit krankheitsmodifizierenden Therapieansätzen beeinflussen zu können. Das erfordert gleichsam eine möglichst frühe Differenzierung der verschiedenen Verlaufsformen.
Ziel der Arbeit
Es sollen die bildgebenden Verfahren, die als Biomarker der Neurodegeneration bei der REM-Schlafverhaltensstörung dienen können, in einer Übersicht dargestellt werden.
Methode
Selektive Literaturrecherche.
Ergebnisse und Diskussion
Die Echogenität der Substantia nigra kann mittels transkranieller Hirnparenchymsonographie beurteilt werden. Patienten mit RBD zeigen in etwa 40 % der Fälle eine Hyperechogenität der Substantia nigra. Diese scheint – wie bei der Parkinson-Krankheit – nicht zur Beurteilung der Krankheitsprogression geeignet, kann aber in der Kombination mit anderen diagnostischen Verfahren als Risikomarker dienen. Die Darstellung des präsynaptischen Dopamintransporters in SPECT-Technik kann die nigrostriatale Degeneration abbilden und eignet sich zudem zur Erfassung der Krankheitsprogression. Dies würde auch das Monitoring möglicher krankheitsmodifizierender Therapien erlauben. Mit der Darstellung des Glukosestoffwechsels mit der PET scheint in der Zukunft auch eine frühzeitige Einordnung des neurodegenerativen Prozesses möglich. Mit modernen MRT-Verfahren können strukturelle Veränderungen bei Patienten mit RBD bislang nur auf Gruppenniveau nachgewiesen werden.