Erschienen in:
01.04.2015 | Originalien
Bundesweite Umfrage zur Katheterversorgung in Deutschland
verfasst von:
Dr. F.C. von Rundstedt, S. Roth, S. Degener, D. Lazica, A. Schroeder, M.J. Mathers
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die erklärte Aufgabe der Versorgungsforschung in der Urologie ist es, die Wirklichkeit der Versorgungssituation in Klinik und Praxis abzubilden. Dabei können u. a. die Qualität der Patientenbetreuung und der Finanzmittelbedarf einander gegenüber gestellt werden. Das Ziel dieser Untersuchung war es, die Katheterversorgung in Deutschland anhand einer internetbasierten Umfrage zu evaluieren.
Methode
Eine 26 Fragen umfassende Umfrage wurde im Januar 2012 an alle Mitglieder des Berufsverbandes der Urologen in Deutschland versendet. Die Teilnahme an der Online-Befragung war anonymisiert. Die Auswertung der Umfrage erfolgte durch die Klinik für Urologie des Helios Klinikums in Wuppertal, Universität Witten-Herdecke.
Ergebnisse
Insgesamt wurde die Umfrage an 1407 Mitglieder versandt und von 482 Mitgliedern beantwortet (Rücklaufquote 34 %). Die Teilnehmer waren zumeist in Einzelpraxen tätig. Der Wechsel von Kathetern wurde in der Mehrzahl vom Arzt selber durchgeführt (ca. 59 %). In der Dauerversorgung war der suprapubische Katheter gegenüber einem transurethralen Katheter beim männlichen Patienten die erste Wahl (61 %). Beim weiblichen Patienten zeigte sich eine Verteilung von 36 % vs. 31 % zugunsten des suprapubischen Katheters. 59 % aller Urologen führten die erstmalige Anlage eines suprapubischen Katheters vorwiegend in der Praxis durch. Im Notdienst wurden die Patienten mit verstopften oder dislozierten Kathetern zumeist in die nächste Klinik gebracht. Pflegedienste oder praxiseigene Notdienste spielten nur eine untergeordnete Rolle.
Schlussfolgerung
Die hohe Rücklaufquote lässt vermuten, dass allgemein ein hohes Interesse für das Thema besteht. Die Katheterversorgung unterliegt nach dieser Erhebung in Bezug auf Indikation und Versorgungsstruktur keinen einheitlichen Standards.