Erschienen in:
01.06.2015 | Originalien
Chirurgie als Weiterbildungsfach für Ärztinnen
Ergebnisse von Lehrevaluationen und Absolventenstudien an der MHH
verfasst von:
Dr. V. Paulmann, V. Fischer, A. Dudzinska, R. Pabst
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die chirurgischen Fächer kämpfen um den ärztlichen Nachwuchs. Um die chirurgische Ausbildung bereits im Medizinstudium attraktiver zu gestalten und die angehenden Mediziner nicht schon frühzeitig abzuschrecken, müssen die Aus- und Weiterbildungskonzepte regelmäßig überprüft werden.
Ziel der Arbeit
Die chirurgische Ausbildung ist in Form von Blockpraktika (BP) und Praktischem-Jahr(PJ)-Abschnitt ein fester Bestandteil des Medizinstudiums. Dieser Beitrag untersucht, ob – vor dem Hintergrund des gestiegenen Frauenanteils im Medizinstudium – Studentinnen und Studenten die Chirurgie unterschiedlich bewerten und wie das Fach Chirurgie im Vergleich zu anderen klinischen Fächern in der Evaluation von BP und PJ abschneidet.
Material und Methode
Über mehrere Jahre gesammelte Evaluationsergebnisse der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) werden auf Unterschiede in der Geschlechterperspektive untersucht. Neben der Gesamtbewertung werden „items“ analysiert, die die Interaktion mit den ausbildenden Ärzten zum Gegenstand haben. Anhand der MHH-Absolventen-Studien werden zusätzlich die nach dem Studium gewählten Weiterbildungsfächer von Frauen und Männern verglichen.
Ergebnisse
In den Evaluationen der BP und des PJ-Abschnitts Chirurgie bewerten Studentinnen und Studentinnen die Ausbildungsqualität nicht substanziell unterschiedlich. Sowohl die Gesamtbewertungen als auch die Betreuung auf den Stationen betreffend sind keine signifikanten Unterschiede feststellbar. Ungeachtet dessen wählen Absolventinnen das Weiterbildungsziel Chirurgie vergleichsweise seltener als Absolventen.
Schlussfolgerungen
Die systematische Auswertung von Evaluationsergebnissen ist wichtig, um Schwachstellen in der chirurgischen Ausbildung zu identifizieren. Weitere Analysen an anderen Standorten wären hilfreich, um die Diskussion über Maßnahmen gegen den Nachwuchsmangel weiterzuführen.