Erschienen in:
13.01.2016 | Dyspnoe | Leitthema
COPD und psychische Komorbiditäten
verfasst von:
Prof. Dr. A. von Leupoldt
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden nicht allein unter pulmonalen Symptomen, sondern sind häufig durch weitere extrapulmonale Symptome belastet. Hierzu zählen auch psychische Komorbiditäten wie Ängste und Depressionen, welche das Krankheitsgeschehen nachhaltig beeinflussen können.
Fragestellung
Was wissen wir über Prävalenz und Folgen von Ängsten und Depressionen bei Patienten mit COPD, deren möglichen Ursachen sowie Diagnostik und Behandlung?
Material und Methoden
Identifikation, Zusammenstellung und Diskussion relevanter Forschungsliteratur, Überblick über den aktuellen Forschungsstand.
Ergebnisse
Komorbide Ängste und Depressionen sind bei COPD-Patienten und deren Angehörigen weit verbreitet und mit deutlich negativerem Krankheitsgeschehen verbunden. Die genauen Ursachen hierfür sind weitgehend ungeklärt und beinhalten vermutlich komplexe Wechselwirkungen zwischen psychologisch/verhaltensbezogenen und peripherphysiologisch/neuronalen Prozessen. Psychische Komorbiditäten bei COPD werden zu selten entdeckt und behandelt. Verschiedene anxiolytische oder antidepressive Interventionsformen scheinen bei COPD-Patienten wirksam zu sein, bedürfen aber weiterer systematischer Untersuchung.
Schlussfolgerung
Komorbide Ängste und Depressionen bei COPD-Patienten sind ein enormes Gesundheitsproblem und erfordern verstärkte Forschungsaktivität. Neben einem tieferen Verständnis der unterliegenden Mechanismen und Wechselwirkungen, muss vor allem der verbesserten Diagnostik und Behandlung dieser psychischen Komorbiditäten im klinischen Alltag mehr Beachtung geschenkt werden.