Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Das Melanom
Einführung und besondere Anforderungen für die Radiologie
verfasst von:
M. Schiller, Dr. J.C. Hassel
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Die Inzidenz des Melanoms stieg in den letzten Jahrzehnten drastisch an. Da die Prognose maßgeblich von der Infiltrationstiefe abhängt, ist eine frühe Diagnose für die Patienten entscheidend.
Therapeutische Standardverfahren
Basis der Therapie ist im Stadium des Primärtumors und der regionären Metastasierung die Exzision mit kurativer Intention.
Neue Therapieverfahren
Zielgerichtete Therapien wie die BRAF- und MEK-Inhibitoren haben den Vorteil einer schnellen Wirksamkeit auch bei bereits weit fortgeschrittenen Erkrankungen.
Diagnostik
Zur Routinediagnostik werden u. a. der Ultraschall, die Computertomographie (CT), die Fluordeoxyglukose(FDG)-Positronenemissionstomographie(PET)-CT sowie die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt.
Leistungsfähigkeit und Bewertung
In der Therapie der Fernmetastasierung hat es in den letzten Jahren rasante Fortschritte gegeben, die das Überleben der Patienten von ehemals 6 bis 9 Monaten im Median auf über 2 Jahre mehr als verdoppelt haben. Insbesondere bei den Immuntherapien mit Immun-Checkpoint-Blockern wie Ipilimumab und den PD-1-Antikörpern finden sich immer mehr Patienten, die ihre Erkrankung jahrelang kontrollieren können. Besondere Anforderungen an die radiologische Diagnostik ergeben sich aus dem späten Ansprechen und der Möglichkeit eines Pseudoprogresses, die das Anwenden anderer Responsekriterien notwendig machen. Zudem können Autoimmunphänomene Metastasen vortäuschen. Bei BRAF-Inhibitoren findet man durch das sehr schnelle Ansprechen oft zystische Umwandlungen von Metastasen, die dann ebenfalls eine Bewertung jenseits der Response Evaluation Criteria In Solid Tumors (RECIST), z. B. mit den adaptierten Choi-Kriterien erfordern kann.
Empfehlung für die Praxis
Interdisziplinäre Zusammenarbeit, Anwendung funktioneller Verfahren und adaptierter Responsekriterien wie den „immune-related“ Response Criteria.