Erschienen in:
01.05.2015 | Originalien
Das Polytrauma von Kindern und Jugendlichen
Auswahl der primärversorgenden Klinik und Bedeutung von kindertraumatologischen Kompetenzzentren
verfasst von:
Dr. F. Debus, R. Lefering, M. Frink, C. Kühne, C. Mand, S. Ruchholtz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anzahl der (schwer)verletzten Kinder ist 2011 erstmalig wieder angestiegen. Ziel der vorliegenden Studie war es, neben der Analyse der Unterschiede im Vergleich zum Polytrauma des Erwachsenen, auch die Versorgungsrealität abzubilden.
Methode
Es wurden alle Fälle des TraumaRegisters DGU® der Jahre 1997–2010 untersucht. Die dokumentierten Fälle wurden in verschiedene Altersgruppen unterteilt. Die Auswertung umfasst Unfallhergang, Verletzungsmuster, Krankenhaus- und Intensivtage, Primärversorgung und Letalität.
Ergebnisse
Mit 38,8 % stammt der größte Anteil der Kinder aus der Altersgruppe 16–17 Jahre, der geringste aus der Gruppe der ≤ 5-Jährigen (15,9 %). Die häufigste Unfallsache waren Verkehrsunfälle (58,5 %). Unfallursache und Verletzungsmuster waren abhängig vom Alter. Je jünger die Patienten, desto häufiger wurden sie primär in überregionalen Traumazentren behandelt (≤ 5-Jährige: 78,2 % vs. 16- bis 17-Jährige: 73,1 % vs. > 65 Jahre: 63,2 %). Die durchschnittliche Letalität betrug 14,8 % bei einem RISC- („Revised Injury Severity Classification-) Score von 16,3.
Schlussfolgerung
Der Anteil schwerverletzter Kinder am Gesamtkollektiv beträgt lediglich 7,4 %. Da der größte Teil in überregionalen Traumazentren versorgt wird, ist zu fordern, dass eine kindertraumatologische Kompetenz in den entsprechenden Traumazentren vorzuhalten ist.