Erschienen in:
01.09.2014 | Schwerpunkt
Der bronchoskopische Zufallsbefund
verfasst von:
Dr. A. Holland, R. Eberhardt
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Die Bronchoskopie in starrer und flexibler Technik ist heute ein Standardverfahren in der pneumologischen Diagnostik. Neben der häufigsten Indikation, der Diagnostik eines Lungenkarzinoms, führen klinische Symptome wie chronisch persistierender Husten, Heiserkeit, unklare oder lageabhängige Dyspnoe, Hämoptysen und auffällige Atem- und/oder Auskultationsgeräusche zur bronchoskopischen Abklärung. Einen großen Stellenwert nimmt die Bronchoskopie in der Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen und persistierender pulmonaler Infiltrate, insbesondere infektiologischer Ursache (z. B. Pilze, Viren, Lungentuberkulose, Pneumocystis jirovecii), ein. Ergänzt wird die Bronchoskopie inzwischen durch den endobronchialen Ultraschall (EBUS). Diese Methode findet in der Diagnostik von Lungenkarzinomen Anwendung, überwiegend beim mediastinalen Staging und der Abklärung unklarer Lymphadenopathien, wie sie etwa bei der Sarkoidose auftreten können.
In der Regel geht der Bronchoskopie heute eine Computertomographie des Thorax voraus, sodass wirkliche Zufallsbefunde immer seltener erhoben werden und vorwiegend Erkrankungen betreffen, die der vorausgegangenen Bildgebung entgangen sind. Hierunter fallen u. a. benigne und maligne Tumoren im Bereich des endoskopischen Zugangs- und der zentralen Atemwege, anatomische Variationen und Fehlbildungen, Tracheal- und Bronchialwandveränderungen, aspirierte Fremdkörper und Gefäßerkrankungen. Der vorliegende Beitrag fokussiert auf diejenigen bronchoskopischen Befunde, die der Bildgebung entgangen sind oder die aufgrund der radiologischen Morphologie anders interpretiert wurden, als sie in der endoskopischen Diagnostik schließlich diagnostiziert werden konnten.