Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Der HUS-Ausbruch 2011 in Deutschland
Herausforderungen für den Infektionsschutz: Was sollte verbessert werden?
verfasst von:
Prof. Dr. G. Krause, C. Frank, A. Gilsdorf, M. Mielke, L. Schaade, K. Stark, R. Burger
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 1/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Von Mai bis Juli 2012 ereignete sich in Norddeutschland der weltweit bisher größte Ausbruch von Erkrankungen am hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit schweren Folgen für die unmittelbar Betroffenen, das Gesundheitssystem und die Lebensmittelindustrie. Im Folgenden untersuchen wir im Bereich des Infektionsschutzes Aspekte der Ausbrucherkennung, des Ausbruchmanagements und der Kommunikation anhand wissenschaftlicher Publikationen, von Medienberichten und neuen eigenen Datenauswertungen. Die daraus folgenden 17 Empfehlungen betreffen unter anderem die konsequentere Beteiligung an bzw. Umsetzung bestehender und neuer Surveillancesysteme insbesondere vonseiten der Ärzteschaft, die breite Anwendung von Feintypisierungsdiagnostik, die personelle Verstärkung und effizientere Krisenmanagementstrukturen im öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) und die evidenzbasierte Kommunikation seitens der Behörden und wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Ausbrüche ähnlicher Dimension können jederzeit wieder auftreten und immense Kosten verursachen, die entsprechende Investitionen in deren Früherkennung und Eindämmung bei Weitem übersteigen. Diese gesellschaftliche Gesamtbilanz sollte trotz knapper Ressourcen im öffentlichen Gesundheitsdienst entsprechend berücksichtigt werden.