Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Der „Midfoot Fusion Bolt“ – eine neue Perspektive?
verfasst von:
Dr. M. Wurm, PD Dr. R. Schuh, Prof. Dr. A. Wanivenhaus, Prof. Dr. R. Windhager, Prof. Dr. H.-J. Trnka
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bis zum heutigen Tag besteht kein Konsens bezüglich der optimalen operativen Versorgung von Charcot-Fußerkrankungen. Dies ist mitunter auf die Diversität der Lokalisationen zurückzuführen, welche eine allgemeingültige Aussage schwer macht. Bislang galten Techniken, welche Schrauben und Platten vereinten, als stabilste und damit häufigsten verwendete. Der „Midfoot Fusion Bolt“ ist eine neue Technik, welche sich bis zum vorliegen von Langzeitergebnisse weiterhin auf dem Prüfstand befindet. Eine kurze Zusammenfassung der bislang publizierten Arbeiten sowie selbst ermittelte Ergebnisse geben einen Überblick zu dieser neuen operativen Option.
Fragestellung
Es galt, die kurzfristigen Ergebnisse inklusive aufgetretener Komplikationen zu ermitteln sowie ein kurzes Resümee der bislang veröffentlichten Arbeiten zu geben.
Material und Methoden
Der „Midfoot Fusion Bolt“ ist eine solide intramedulläre Schraube. Die Anwendung erfolgt entweder von antegrad oder retrograd. Es wurden insgesamt 16 Patienten (17 Füße) in 2 Fuß- und Knöchelchirurgie-spezialisierten Zentren in diese Nachuntersuchung eingeschlossen. Es wurden „Body Mass Index“ (BMI), HbA1c-Wert, „American Foot and Ankle Society Score“ (AOFAS), „Foot Function Index“ (FFI), subjektive Patientenzufriedenheit, Komplikationen sowie die Fusionsraten ermittelt.
Ergebnisse
Bei 16 Patienten (17 Füßen) konnte eine mittlere Liegedauer von 21,17 (3–55) Monaten verzeichnet werden. Im Zeitraum 2009–2014 mussten 6 Bolt-Schrauben entfernt werden. Es zeigten postoperativ 4 Ulzerationen, welche bis auf 2 zur Abheilung gebracht werden konnten und es wurden insgesamt 2 Amputationen durchgeführt. Die Fusionsrate der einzeln ausgewerteten Arthrodesen lag bei 92,35 %.
Schlussfolgerung
Die Bolt-Schraube ist wie auch bereits vom Anwender zwischenzeitlich offengelegt aufgrund der insuffizienten Stabilität nicht als „single device“ zu empfehlen. Es zeigten sich mittels zusätzlicher Fixationsmethoden jedoch stabile Verhältnisse. Prospektive Arbeiten inklusive biomechanischer Studien sowie Langzeitergebnisse sind für eine aussagekräftige Beurteilung notwendig.