Erschienen in:
01.08.2015 | Leitthema
Der Nutzen großer Kohortenstudien für die Gesundheitsforschung am Beispiel der Nationalen Kohorte
verfasst von:
Wolfgang Ahrens, K.-H. Jöckel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Groß angelegte epidemiologische Vielzweck-Kohortenstudien mit langer Laufzeit erlauben aufgrund ihres prospektiven Charakters die Untersuchung von komplexen Krankheitsursachen, die Analyse von Krankheitspfaden und die Identifizierung von neuen präklinischen Krankheitszeichen. Die Nationale Kohorte (NAKO) ist eine bevölkerungsbezogene, hoch standardisierte und sehr detailliert phänotypisierte Kohorte. Sie soll die Basis für neue Strategien zur Ursachenforschung, Früherkennung und Prävention multifaktorieller Erkrankungen schaffen. Die NAKO ist die bisher größte bevölkerungsbezogene Kohortenstudie Deutschlands. Im Jahr 2014 hat die Untersuchung von insgesamt 200.000 Frauen und Männern im Alter von 20–69 Jahren in 18 Studienzentren begonnen. Die Studie ermöglicht die Erforschung der Ursachen chronischer Krankheiten im Zusammenhang mit Lebensgewohnheiten, genetischen, sozioökonomischen, psychosozialen und umweltbedingten Faktoren. Damit schafft die NAKO die Basis zur Entwicklung von Maßnahmen zur Vorbeugung und Früherkennung dieser Erkrankungen. Im Fokus stehen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemwege, Krebs, Diabetes, neurodegenerative/-psychiatrische und muskuloskelettale Erkrankungen sowie Infektionskrankheiten. Aufgrund der schieren Größe der Studie stellt sich die Frage, in wieweit es sich hier um ein typisches Big-Data-Projekt handelt. Es wird abgeleitet, dass dies nicht der Fall ist.