Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Der schwer entwöhnbare Patient
verfasst von:
PD Dr. G.-C. Funk
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2012
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Zusammenfassung
Bei etwa einem von zehn beatmeten Patienten verläuft die Entwöhnung vom Respirator (Weaning) prolongiert. Dies geht mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einher. Nach einem gescheiterten Spontanatemversuch sollte daher geklärt werden, durch welche Organdysfunktion(en) die erfolgreiche Entwöhnung verhindert wird. Die konkrete Ursache von prolongierter Entwöhnung kann am besten während eines gescheiterten Spontanatemversuches festgestellt werden, anhand der klinischen Untersuchung, der arteriellen und venösen Blutgase, der Echokardiographie u. a. Pathologische Atemmechanik, schwache bzw. überlastete Atemmuskulatur, Herzinsuffizienz und Myokardischämie sowie psychiatrische Probleme können anhand bestimmter Befundkonstellationen erkannt werden. Reduktion der Atemarbeit, Training der Atemmuskulatur sowie Senkung von Vor- und Nachlast sind die entscheidenden Schritte zur Überwindung einer respiratorisch bzw. kardial limitierten Entwöhnbarkeit. Erfolgreiche Strategien zur Vermeidung von Entwöhnungsproblemen sind eine kooperative Sedierung, der frühe Beginn mit einer strukturierten Entwöhnung und die Frührehabilitation schwacher Patienten.