Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Dermatologische Erkrankungen und Sexualität
Wie geht man vor?
verfasst von:
Prof. Dr. F.-M. Köhn, Prof. Dr. med. H.-C. Schuppe, Prof. Dr. med. Dr. phil. K.M. Beier
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Eine Vielzahl von Hauterkrankungen kann mit sexuellen Dysfunktionen bei Frauen und Männern assoziiert sein. Die Ursachen dafür können organisch bedingt sein, wenn z. B. eine erektile Dysfunktion bei Männern mit systemischer Sklerodermie als Folge von Veränderungen der penilen Gefäße und fibrotischer Prozesse des Schwellkörpergewebes auftreten. Andere Dermatosen wie die Psoriasis können teilweise indirekt sexuelle Funktionsstörungen begünstigen, da sie selbst mit Risikofaktoren für bestimmte Sexualstörungen (metabolisches Syndrom) assoziiert sind. In den meisten Fällen führen die Hautveränderungen aber zu Beeinträchtigungen der Selbstsicherheit, Selbsteinschätzung der eigenen Attraktivität und damit auch zu Störungen in der Partnerschaft und Sexualität. Dermatologen sollten daher über Grundlagen der Sexualmedizin informiert sein und auch aktiv auf Patienten zugehen. Dabei ist es nicht notwendig, dass sie eine vollständige sexualmedizinische Differenzialdiagnose oder Behandlung vornehmen. Wichtig ist, dass der Patient Dermatologen als bereite Ansprechpartner für sexualmedizinische Probleme wahrnimmt und von ihnen bei Bedarf einer weiterführenden Therapie zugeführt wird.