Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Dezellularisierte Kollagenmatrix aus der Schuppe des Tilapia-Fisches als Hornhautersatz („BioCornea“)
verfasst von:
D. Hos, T.H. van Essen, F. Bock, C.-H. Chou, H.-A. Pan, C.-C. Lin, M.-C. Huang, S.-C. Chen, C. Cursiefen, M.J. Jager
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der weltweite Bedarf an Spenderhornhäuten übersteigt die Verfügbarkeit von humanem Spendergewebe bei Weitem. Aktuelle Bemühungen zielen deshalb auf die Identifikation und Analyse von potenziellem Ersatzgewebe, wie z. B. dezellularisierten Kollagenmatrizes.
Ziel der Arbeit
Die durchsichtige Schuppe des Tilapia-Fisches (Oreochromis mossambicus) wurde als potenzielles Ersatzgewebe für die Hornhauttransplantation untersucht („BioCornea“).
Material und Methoden
Der Beitrag stützt sich auf eine Literaturübersicht und eigene Ergebnisse. Nach Dezellularisierung wurden die Materialeigenschaften, die potenzielle Repopulation mit Hornhautepithel- und Hornhautstromazellen, die Immunogenität, die Durchführbarkeit von Keratoplastiken sowie die Angiogenität dieser Kollagenmatrix in Zellkultur und in verschiedenen Tiermodellen analysiert.
Ergebnisse
Die Schuppe des Tilapia-Fisches besteht fast ausschließlich aus Kollagen Typ I und zeigt einen ähnlichen Aufbau wie die Hornhaut. Eine Repopulation mit Hornhautepithel- und Hornhautstromazellen ist möglich. In verschiedenen Tiermodellen konnten Transplantationen mit dieser Matrix ohne schwerwiegende Entzündungsreaktionen durchgeführt werden. Weiterhin kommt es nach Transplantation dieser Matrix im Mausmodell im Vergleich zu herkömmlichen allogenen Transplantaten zu einem deutlich reduzierten Blut- und Lymphgefäßwachstum in die Matrix.
Schlussfolgerungen
Erste Analysen mit der dezellularisierten Kollagenmatrix aus der Schuppe des Tilapia-Fisches als Hornhautersatz („BioCornea“) zeigen vielversprechende Ergebnisse.