Erschienen in:
01.01.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Diagnostik und Therapie bei therapieresistenter Hypertonie
verfasst von:
T. Lenz, Prof. Dr. J. Hoyer
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Rund 10% aller Patienten mit arterieller Hypertonie, die medikamentös antihypertensiv behandelt werden, können als „schwer einstellbar“ bzw. „therapieresistent“ eingestuft werden. Eine Therapieresistenz liegt definitionsgemäß vor, wenn trotz einer dreifachen antihypertensiven Medikation inkl. eines Diuretikums Zielblutdruckwerte unter 140/90 mm Hg nicht erreicht werden. Patienten mit therapieresistenter Hypertonie tragen ein hohes Risiko für Hypertoniefolgeerkrankungen, besonders bei Vorliegen zusätzlicher kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Hyperlipidämie und Nikotinkonsum. Die Genese einer schwer einstellbaren Hypertonie ist oft multifaktoriell. Häufig trägt eine nicht sachgemäß durchgeführte Blutdruckmessung zu falsch hohen Blutdruckwerten bei. Non-Compliance in Bezug auf die Einnahme der verordneten Antihypertensiva scheint bei etwa jedem fünften Betroffenen die Hauptursache der Therapieresistenz zu sein. Bei rund 10% der Patienten mit therapieresistenter Hypertonie liegt eine bisher unbehandelte, unvermutete bzw. neu hinzugetretene sekundäre Hypertonieform vor. Das Ziel der Therapie ist die Normalisierung des Blutdrucks, die oft einen multifaktoriellen Ansatz erforderlich macht. Einer optimalen Dosierung der verordneten Antihypertensiva kommt dabei besondere Bedeutung zu. Neuere invasive Verfahren (z. B. renale Denervation) ergänzen das therapeutische Arsenal bei therapieresistenter Hypertonie, wobei aus heutiger Sicht wegen der fehlenden Langzeitergebnisse eine abschließende Bewertung dieser Ansätze noch nicht erfolgen kann.