Erschienen in:
01.12.2015 | Sarkoidose | Schwerpunkt
Diagnostik und Therapie der Sarkoidose
Was ist gesichert?
verfasst von:
B.C. Frye, J.C. Schupp, T.L. Köhler, Prof. Dr. J. Müller-Quernheim
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Die Sarkoidose ist eine granulomatöse Erkrankung, die v. a. die Lunge und intrathorakalen Lymphknoten, jedoch auch jedes andere Organ betreffen kann. Wie bei vielen seltenen Erkrankungen ist die Studienlage spärlich, sodass viele Empfehlungen auf unkontrollierten oder kleinen randomisierten Studien sowie auf Expertenempfehlungen beruhen. Die Diagnose der Sarkoidose fordert bei einem passenden klinischen Beschwerdebild den Nachweis von nichtnekrotisierenden Granulomen sowie den Ausschluss anderer granulomatöser Erkrankungen. Der Nachweis der Granulome gelingt am häufigsten in der Lunge und den intrathorakalen Lymphknoten. Entsprechend nehmen die Bronchoskopie und der endobronchiale Ultraschall mit Punktion der Lymphknoten einen hohen Stellenwert in der Diagnostik ein. In der Behandlung der Sarkoidose sind aufgrund des hohen Prozentsatzes an Spontanremissionen oft eine klinische Verlaufskontrolle und symptomatische Therapie ausreichend. Bei einem funktionellen Organschaden bzw. einer Beteiligung des Zentralnervensystems oder Myokards besteht die Indikation zu einer systemischen Steroidtherapie, die üblicherweise mit 0,5 mg/kgKG begonnen und über 6–12 Monate ausgeschlichen wird. Bei steroidrefraktären Verläufen stehen mit Methotrexat und Azathioprin lang bewährte Medikamente zur Verfügung. Monoklonale Antikörper gegen den Tumor-Nekrose-Faktor und die Lungentransplantation sind weitere therapeutische Optionen.