Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Diagnostische Genauigkeit der Dual-energy-CT-Angiographie bei Patienten mit Diabetes mellitus
verfasst von:
Dr. C. Schabel, M.D., M.N. Bongers, D. Ketelsen, R. Syha, C. Thomas, G. Homann, M. Notohamiprodjo, K. Nikolaou, F. Bamberg
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Zielsetzung
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine wesentliche Komplikation des Diabetes mellitus und stellt aufgrund ausgeprägter Gefäßverkalkungen eine diagnostische Herausforderung dar. Ziel dieser Arbeit war die Ermittlung der diagnostischen Genauigkeit der Dual-energy-CT-Angiographie (DE-CTA) im Vergleich zum Goldstandard, der invasiven digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) bei der Stenoseerkennung, da die DE-CTA potenziell eine Differenzierung von Verkalkungen und jodhaltigem Kontrastmittel ermöglicht.
Material und Methoden
Dreißig Patienten mit dem Verdacht auf das Vorliegen oder bekannter PAVK und zusätzlich bestehendem Diabetes mellitus wurden retrospektiv in die Studie eingeschlossen. Bei allen Teilnehmern wurde eine DE-CTA (Somatom Definition Flash, Siemens Healthcare, Germany), gefolgt von einer invasiven Angiographie durchgeführt. Das Vorhandensein von Stenosen in gekrümmten multiplanaren Reformationen (MPR) und Projektionen maximaler Intensität (MIP) wurde verblindet evaluiert. Die diagnostische Genauigkeit wurde mit der Angiographie als Goldstandard errechnet.
Ergebnisse
Bei den 30 in die Analyse eingeschlossenen diabetischen Patienten (83 % männlich, 70,0 ± 10,5 Jahre alt, 83 % Diabetes mellitus Typ 2) war die Prävalenz behandlungsbedürftiger Stenosen in 331 evaluierten Gefäßsegmenten hoch (30 %). Die DE-CTA detektierte kritische Stenosen mit einer hohen Sensitivität und guten Spezifität anhand gekrümmter MPR (100 und 93,1 %) und MIP (99 und 91,8 %). In einer Subanalyse war die diagnostische Genauigkeit am höchsten für Stenosen im Bereich der Beckenstrombahn (gekrümmte MPR 97,1 % vs. MIP 100 %) und im Oberschenkelbereich (99,2 vs. 96,6 %) verglichen mit dem Unterschenkelkompartiment (90,9 vs. 88 %).
Schlussfolgerungen
Die DE-CTA weist eine hohe diagnostische Genauigkeit bei der Stenosenerkennung und -charakterisierung im Rahmen der PAVK bei Patienten mit Diabetes mellitus auf, hat jedoch eine eingeschränkte Genauigkeit im Bereich des Unterschenkelkompartiments.