Erschienen in:
01.03.2016 | Klimawandel | Leitthema
Die Sicherung der Nachhaltigkeit von Biobanken
verfasst von:
Dr. Romy Kirsten, Prof. Dr. Michael Hummel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Forschungsaktive Standorte in der Biomedizin brauchen professionell strukturierte, nachhaltige Biobanken, die standortübergreifend und interdisziplinär aufgestellte Ressourcen- und Technologieplattformen darstellen. Derzeit erfolgt die Finanzierung von Forschungsbiobanken auf sehr verschiedene Art und Weise, was u. a. bedingt ist durch unterschiedliche inhaltliche Ausrichtungen, Leistungen und Nutzungskonzepte. Auf der anderen Seite gewinnen die Proben und Daten von Forschungsbiobanken mit der Zeit erheblich an Wert, weshalb sie von Beginn an mit einer langfristigen Perspektive anzulegen sind.
Die Nachhaltigkeit von Biobanken kann unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden, wobei die finanzielle Nachhaltigkeit sicherlich die größte Herausforderung darstellt. Sie kann durch ein gut ausbalanciertes Modell, bestehend aus Standortmitteln und weiteren Finanzierungsquellen wie Infrastruktur- und Forschungsprojekten, ergänzt durch Aufwandsentschädigungen, dargestellt werden. Strukturelle Maßnahmen wie die Schaffung zentralisierter Biobankstrukturen und die Einbindung in Konsortien und Netzwerke tragen dazu bei, dass Proben auch langfristig und biobankübergreifend genutzt werden können. Dies wiederum erfordert eine qualitätsgesicherte und transparente Darstellung aller Biobankprozesse und der daran beteiligten Strukturen. Das gewährleistet eine effiziente Nutzung der wertvollen Ressource Biomaterial und trägt dazu bei, die begrenzten finanziellen Mittel möglichst nutzbringend einzusetzen. Das Fernziel ist die nachhaltige Finanzierung einer für die moderne biomedizinische Forschung unerlässlichen Infrastruktur zum Wohle der Gemeinschaft.