Erschienen in:
01.12.2014 | Operative Techniken
Die Talus-Stopp-Schraubenarthrorise beim flexiblen kindlichen Pes planovalgus
verfasst von:
Dr. M. Abbara-Czardybon, D. Frank, D. Arbab
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Operationsziel
Schmerzlinderung durch Stellungskorrektur des Rückfußes (Ausgleich der Eversion) beim kindlichen Pes planovalgus durch Einbringen einer Schraube in den lateralen Kalkaneus im Sinne eines künstlich geschaffenen temporären „Anschlags“.
Indikationen
Symptomatischer juveniler, idiopathischer, flexibler Pes planovalgus. Optimales Operationsalter zwischen dem 9.–13. Lebensjahr.
Kontraindikationen
Kontraindiziert sind alle angeborenen rigiden und sekundär bedingten (z. B. neuromuskulär) Fehlstellungen.
Operationstechnik
Hautinzision über dem Sinus tarsi. Darstellen des Bodens des Sinus tarsi (tiefster Punkt an der Dorsalfläche des vorderen Kalkaneusanteils). Verwendung eines Führungsdrahts für ein kanüliertes Bohrersystem unter radiologischer Kontrolle. Überbohren des Drahts mit einem 3,2-mm-Bohrer. Einbringen einer Spongiosaschraube (6,5 oder 7,0 mm) in den Kalkaneus. Schraubenkopf auf Höhe des Processus lateralis tali so ausrichten, dass er bei forcierter Eversion dort anschlägt und die weitere Eversion mechanisch blockiert.
Weiterbehandlung
Kompressionsverband. Schmerzabhängige Vollbelastung. Sportkarenz für 4 Wochen.
Ergebnisse
Von 2002 bis 2011 wurden insgesamt 68 Talus-Stopp-Arthrorisen bei 35 Kindern mit einem Durchschnittsalter von ca. 10 Jahren durchgeführt. Beobachtete Komplikationen: Peronealspasmus, Überkorrektur, Wundheilungsstörung und Berührungsschmerz der Haut über der Schraube. Röntgenologisch ließ sich eine Verbesserung des tarsometatarsalen Index und des Kalkaneus-Boden-Winkels nachweisen. Die Behandlung des symptomatischen kindlichen Knick-Senk-Fußes kann mittels Arthrorise effektiv erreicht werden und bietet die Möglichkeit, in einer wenig invasiven Weise korrigierend und beeinflussend auf das Wachstum einzuwirken.