Erschienen in:
19.11.2015 | FORTBILDUNG_KRITISCH GELESEN
Dieser Pleuraerguss ist pechschwarz eingefärbt
verfasst von:
Prof. Dr. med. H. S. Füeßl
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Ausgabe 20/2015
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Auszug
Bei einem 56-jährigen Mann mit Prostatakarzinom wurde ein ausgedehnter rechtsseitiger Pleuraerguss festgestellt (Abb. A). Trotz der Größe des Ergusses hatte der Mann nur eine geringe Atemnot und wurde ursprünglich wegen Harninkontinenz stationär aufgenommen. Bei der Pleurapunktion entleerte sich schwarze Flüssigkeit (Abb. B). Es handelte sich um ein Exsudat mit hohen Konzentrationen von Eiweiß (85 g/l), Lactatdehydrogenase und Amylase. Über 24 Stunden hinweg wurden 3 l Pleuraerguss abdrainiert. Während die Bronchoskopie unauffällig ausfiel, zeigte sich in der Thorakoskopie eine Verdickung der viszeralen und der parietalen Pleura mit zahlreichen Knötchen. Zytologisch fand man im Pleuraerguss maligne, drüsenartig angeordnete Zellen, daneben Mesothelzellen und Entzündungszellen in einer hämorrhagischen Flüssigkeit. Immunhistochemisch bestanden im Erguss Hinweise auf ein Adenokarzinom der Lunge. Die Pleurabiopsie bestätigte diese Diagnose. Der Patient erhielt zur Behandlung Zytostatika. …