Erschienen in:
27.10.2014 | Schwerpunkt_Neurologie
Dissektion der Halsarterien
Seltene Schlaganfallursache
verfasst von:
Dr. med. Sven Lerch
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Dissektionen hirnversorgender Arterien sind eine insgesamt seltene Ursache für zerebrale Ischämien, bei Schlaganfallpatienten unter 45 Jahren mit bis zu 25% jedoch häufig. Bei der Dissektion kommt es typischerweise zu einer Einblutung in die Gefäßwand, was zu einer raumfordernden Wirkung nach innen bis hin zum Verschluss der Arterie und / oder zu einer Ausdehnung des Gefäßes nach außen führen kann. Bei höhergradiger Stenosierung bzw. Verschluss besteht die Gefahr einer konsekutiven Ischämie infolge Thrombembolie oder hämodynamischer Kompromittierung. Mittel der Wahl in der Diagnostik ist heute die Kernspintomografie, ergänzt durch die farbkodierte Duplexsonografie. Eine konventionelle Angiografie ist nur selten notwendig, insbesondere bei interventionellen Therapien in der Frühphase. Therapeutisch besteht in der Akutphase auch bei dissektionsbedingten Schlaganfällen die Option einer systemischen Thrombolysetherapie. Sekundärprophylaktisch kommen Thrombozytenfunktionshemmer und eine orale Antikoagulation in Betracht, wobei hierzu prospektive Studiendaten fehlen.