Erschienen in:
01.08.2014 | Originalien
Dokumentationsqualität intra- und postoperativer Komplikationen
Verbesserung der Dokumentation für die verpflichtende Qualitätssicherung und Vergleich mit DRG-Routinedaten
verfasst von:
Dr. J. Jakob, D. Marenda, M. Sold, M. Schlüter, S. Post, P. Kienle
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Untersuchung war die Reevaluation der Validität von Datensätzen für die externe Qualitätssicherung nach Einführung eines Erinnerungsalgorithmus bei zuvor festgestellten deutlichen Defiziten der Dokumentation. Weiterhin sollten Routinedaten zur Überprüfung der Dokumentation herangezogen werden.
Methode
Wir führten 2010 eine repetitive Erinnerung des Operateurs bei Nichtkodierung der Qualitätssicherung ein. Die von uns im Jahre 2011 nach Einführung dieses Algorithmus gemeldeten Daten wurden anhand einer retrospektiven Krankenblattanalyse überprüft und mit dem vorherigen Beobachtungszeitraum (2007) bezüglich der Dokumentation intra- und postoperativer Komplikationen bei Cholezystektomien verglichen. Weiterhin erfolgte die Auswertung der ICD-Verschlüsselung von Entlassungsdiagnosen als Screening für Fälle mit Komplikationen.
Ergebnisse und Diskussion
Die Sensitivität der Komplikationserfassung durch die Daten der Qualitätssicherung verbesserte sich von 46 auf 70 %. Die Spezifität blieb mit 98 % gleich. Die verzögerte Dokumentation mit Abschluss nach über 6 Wochen ging mit einer höheren Rate fehlerhafter Dokumentationen einher (1,5 % vs. 15 %, p = 0,01). Nach Einführung des Erinnerungsalgorithmus erfolgte die Dokumentation deutlich häufiger innerhalb von 6 Wochen nach Entlassung (2007: 12 % vs. 2011: 91 %, p < 0,01). Die Sensitivität und Spezifität des Screenings mit Routinedatenanalyse betrug 70 bzw. 85 %. Durch den einfachen Erinnerungsalgorithmus wurde die Dokumentationsqualität verbessert.