Erschienen in:
01.09.2012 | Hauptbeiträge
Dopingunterstützende Mediziner
verfasst von:
Dr. phil. Mischa Kläber
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
In zunehmendem Maße lassen Nichtwettkampfsportler – und dabei insbesondere Fitnessstudiokunden – zuerst ihre Ernährungspläne und dann nicht selten ihre Dopingpraktiken durch kooperationswillige Mediziner überwachen. Diese dopingunterstützenden Mediziner sind als interne Externe der Doping-Netzwerke zu wichtigen Promotoren der deutschen Dopingszene avanciert.
Ihre medizinischen Beratungstätigkeiten erfolgen – ähnlich wie die eventuell später zusätzlich in Anspruch genommene, deutlich umfassendere Dopingbetreuung – anhand der aktuellen Blutwerte des dopenden Sportlers. Betreuende Mediziner bieten entweder eine passive Dopinghilfe an, indem sie sich auf eine Beratung und dopingspezifische Gesundheitsüberwachung begrenzen, oder eine aktive Dopinghilfe, in Form von Infusionen legen, Injektionen verabreichen etc. In diesem Zusammenhang werden auch verschreibungspflichtige Dopingpräparate ohne jegliche medizinische Indikation an die Dopingkonsumenten weitergegeben. Wenige korrumpierte Mediziner reichen aus, um eine Vielzahl an Doping-Netzwerken in ihren Machenschaften zu forcieren.