Erschienen in:
13.09.2018 | Estradiol | Menopause und Frauengesundheit
Einfluss von Sexualhormonen auf die Kognition
verfasst von:
Gabriele M. Rune
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Der Hippocampus ist ein Hirnareal, das eng mit Lernen und Gedächtnis assoziiert ist. Im weiblichen, aber nicht im männlichen Hippocampus ist die lokale Synthese von Östrogenen essenziell für die Plastizität und Stabilität von Synapsen. Die Hemmung der Östrogensynthese im weiblichen Hippocampus zieht eine reduzierte Langzeitpotenzierung und in der Folge einen signifikanten Synapsenverlust nach sich. Die Zyklizität der synaptischen Dichte in der Form, dass hohe Östradiolspiegel während des menstruellen Zyklus mit einer hohen synaptischen Dichte einhergehen, ist sehr wahrscheinlich durch Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) bedingt. Der Hippocampus besitzt GnRH-Rezeptoren und GnRH stimuliert in einem U-förmigen Dosisansprechen („U-shaped dose responsiveness“) die Östradiolsynthese und die synaptische Dichte in hippocampalen Schnittkulturen. Hohe GnRH-Werte während der Menopause könnten vor diesem Hintergrund zu kognitiven Defiziten bei Frauen beitragen.