Erschienen in:
01.08.2014 | Schwerpunkt
Eintrag von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in Wassersysteme der Schweiz
Ein Überblick über die Lage in Bezug auf Antibiotikaresistenzen und ihre Ausbreitung in die Umwelt
verfasst von:
Dr. Helmut Bürgmann
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
|
Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen bei bakteriellen Krankheitserregern stellen ein ernstzunehmendes Problem dar. Mit kommunalen Abwässern oder durch landwirtschaftliche Einträge können Antibiotikaresistenzen und Antibiotika in natürliche Gewässer gelangen. Sie werden daher zunehmend als eine neue Form der Umweltverschmutzung angesehen.
Literaturstudie
Der Artikel gibt anhand einer Analyse der Fachliteratur einen Überblick über die Situation in der Schweiz, ein Land welches im europäischen Vergleich einen sehr niedrigen Antibiotikaverbrauch und geringe Fallzahl von Infektionen mit resistenten Keimen aufweist. Neben einem Überblick über die Lage in der Humanmedizin und in der Landwirtschaft liegt der Fokus auf dem Eintrag von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in den Wasserkreislauf. Obwohl die Datenlage noch lückenhaft ist, ist der Eintrag von Antibiotika und von resistenten Bakterien in die Umwelt für die Schweiz insgesamt gut belegt.
Schlussfolgerung
Da selbst für den „best case“ Schweiz eine nennenswerte Belastung mit Resistenzfaktoren feststellbar ist, ist in anderen europäischen Ländern mit ungünstigeren Rahmenbedingungen mit noch ernsteren Belastungen zu rechnen. Zusätzliche Reinigungsstufen bei der Abwasserbehandlung erscheinen als sinnvolle Mabnahme gegen die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen.