Erschienen in:
01.03.2015 | Übersicht
Elternsicht auf den Schulsport
Zwischenbilanz nationaler Befunde und Forschungsdesiderata
verfasst von:
Dr. Mirko Krüger
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Eltern gelten – im Gegensatz zu Lehrkräften und Schüler/-innen – nicht als zentrale Akteure des Schulsports. Nichtsdestotrotz sind sie mittelbar Beteiligte und ihre Sichtweise erscheint bedeutsam, da sie als Personengruppe im Wesentlichen nicht nur das öffentliche Meinungsbild zu schulsportrelevanten Aspekten widerspiegeln, sondern durch ihr erzieherisches Handeln auch maßgeblichen Einfluss auf die sportbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Kinder haben. Als möglichen Fürsprechern des Schulsports wird den Eltern in der Literatur sogar politisches Potenzial zugeschrieben, da sie durch ihre Befürwortung des Sportunterrichts auf diesbezügliche schulpolitische Entscheidungen zum Erhalt des Faches im Fächerkanon der Schule Einfluss nehmen könnten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche empirischen Wissensbestände zur Elternsicht auf den unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Schulsport im deutschsprachigen Raum existieren.
Der Beitrag verfolgt das Ziel, vorliegende Befunde zur Elternsicht auf den Schulsport im deutschsprachigen Raum zusammenzustellen und mit Blick auf die theoretisch-konzeptionellen Zugänge, das Forschungsdesign und die Einhaltung wissenschaftlicher Standards sowie den historischen bzw. kulturpolitischen Kontext zu bewerten. Die bestehenden empirischen Wissensbestände zeichnen vor diesem Hintergrund ein unbefriedigendes Bild. Eine eher randständige und heterogene Beschäftigung mit der Thematik ist zu konstatieren, sodass vielfältige Forschungsperspektiven abgeleitet werden können.