Erschienen in:
01.05.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Enthesitis im Rahmen von Spondyloarthritiden
verfasst von:
Dr. H. Haibel, J. Sieper
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Die Enthesitis ist eine häufige Manifestation bei Spondyloarthritiden (SpA) und Psoriasisarthritis (PsA) und tritt bei bis zu 40 % der Patienten mit SpA auf. Wegen ihrer pathognomonischen Bedeutung ist Enthesitis in verschiedenen Klassifikationskriterien für SpA und PsA als ein Eingangs- oder Nebenkriterium mit aufgenommen worden. Häufigste Lokalisation ist die Ferse, aber Enthesitiden können ubiquitär an Sehnenansätzen in den Knochen auftreten. Bei der Diagnose der Enthesitis sind zahlreiche Differenzialdiagnosen zu beachten, insbesondere sollten mechanisch degenerative Ursachen unterschieden und eine Fibromyalgie ausgeschlossen werden. Als bildgebende Verfahren sind der Power-Doppler-Ultraschall (PDUS) und die Magnetresonanztomographie (MRT) diagnostisch besonders hilfreich. Die therapeutischen Optionen bei Enthesitis sind begrenzt. Es werden die Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika und lokale Steroidinjektionen empfohlen. Während in kleineren Studien für „disease modifying antirheumatic drugs“ keine Wirksamkeit gezeigt werden konnte, haben sich TNF-α-Blocker in randomisierten kontrollierten Studien sowohl bei SpA als auch bei PsA als effektiv erwiesen. Sie sind jedoch derzeit nicht für die Therapie einer alleinig vorliegenden Enthesitis zugelassen.