Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Entwicklungen der gynäkologischen Onkologie – Verbesserung der Versorgung auf vielen Ebenen
verfasst von:
Prof. Dr. M.W. Beckmann, M.P. Lux, P.A. Fasching, A. Scharl
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Die Zahl der Krebserkrankungen steigt weltweit kontinuierlich an. In Deutschland sind im Jahr 2010 224.910 Krebserkrankungen und 100.403 Todesfälle von Frauen beschrieben. Die gynäkologischen Karzinome umfassen 97.480 Fälle, d. h. 43 % der Gesamterkrankungsfälle von Frauen; die Gynäkologie hat also einen besonderen Stellenwert in der onkologischen Versorgung. Die gynäkologische Onkologie bzw. Senologie haben sich entsprechend ihrem Wert in der Versorgung in den vergangenen Jahren in mehreren Richtungen dramatisch entwickelt: einerseits die moderne Diagnostik, auf deren Basis die individuelle Therapieplanung aufbaut (z. B. genetische Subtypen beim Mammakarzinom und zukünftig beim Endometriumkarzinom), und die aktuellen multimodalen und interdisziplinären Therapiekonzepte, die bei den unterschiedlichen Entitäten eingesetzt werden. Ferner ist es der Gynäkologie wie keinem anderen Fach gelungen, eine Reihe von onkologischen Leitlinien auf dem höchsten Niveau (S3) zu entwickeln, welche Standards festlegen sowie Sicherheit in der Behandlung und Betreuung von Frauen mit gynäkologischen Malignomen geben. Auch in Bezug auf die flächendeckende Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau wurden wesentliche Schritte getan, u. a. mit der Etablierung der zertifizierten Zentren und mit der Entwicklung gesetzlicher Grundlagen, wie dem Nationalen Krebsplan und dem Krebsregistergesetz.