Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Epidemiologie des Ebolafiebers und anderer, in Deutschland seltener hochkontagiöser, lebensbedrohlicher Erkrankungen
verfasst von:
L. Ehlkes, B. Kreuels, N.G. Schwarz, Prof. Jürgen May
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Das Vorkommen von Ebolafieber, der Marburgvirus-Krankheit sowie von Lassa-Fieber ist – abgesehen von vereinzelten eingeschleppten Fällen – auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. Hämorrhagisches Krim-Kongo-Fieber kommt in Südosteuropa, jedoch bisher nicht in Deutschland vor. Weitere hämorrhagische Fiebererkrankungen sind regional auf dem südamerikanischen Kontinent verbreitet. Die Lungenpest ist die bakterielle Infektionskrankheit mit der höchsten Kontagiösität und Letalität und ist vor allem in Madagaskar und Ostafrika, aber auch in vielen anderen Ländern beheimatet, wie z. B. in Indien und in den USA. Affenpocken haben in entlegenen Regionen des Kongobeckens zu Ausbrüchen geführt, die sich in Zukunft aufgrund der nicht mehr durchgeführten Pockenimpfung häufen könnten. Das 2002/2003 neu aufgetretene Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS) ist eine weitere Erkrankung mit hohem epidemischen Potenzial. Typisch für diese hochkontagiösen Erreger ist, dass sie meist unerkannt zwischen Reservoirtieren abseits des Menschen zirkulieren. Durch sporadischen Kontakt zwischen infizierten Tieren und dem Menschen können diese übertragen werden. Die dann folgende Mensch-zu-Mensch-Übertragung kann zu ausgedehnten Epidemien, wie dem derzeitigen Ausbruch des Ebolafiebers in Westafrika, führen.