Erschienen in:
01.07.2008 | Leitthema
Epidemiologie und Komorbiditäten der Adipositas in Deutschland
verfasst von:
PD Dr. P. Bramlage
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Übergewicht und Adipositas sind in Deutschland, aber auch weltweit ein Problem mit enormer quantitativer Bedeutung. Serielle Untersuchungen in den USA und Deutschland zeigen eine deutliche Zunahme der Prävalenz in den letzten Jahrzehnten. Die aktuelle Prävalenz in Deutschland beträgt etwa 40% für das Übergewicht und etwa 20% für Adipositas.
Gleichzeitig erhöht sich die Inzidenz des metabolischen Syndroms und desTyp-2-Diabetes. Epidemiologische Zahlen zeigen für Deutschland Prävalenzen von etwa 6–7%, mit ebenfalls steigender Tendenz. Adipositas und Diabetes treten dabei häufig gemeinsam auf, und insbesondere die abdominale Adipositas weist auf die spätere Entwicklung eines Diabetes hin. Dass diese beiden Entitäten aber nicht statisch gekoppelt sind, zeigen Vergleiche mit asiatischen Ländern. Dort ist die Prävalenz des Diabetes deutlich höher, bei substanziell niedrigerer Adipositasprävalenz.
Die Adipositas führt aber auch jenseits der Frage eines gleichzeitig bestehenden Diabetes zu erhöhter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität. Erhöhte Arzneimittelverbräuche adipöser im Vergleich zu normalgewichtigen Patienten sind Ausdruck dafür. Eine präventive Strategie unter Beteiligung der behandelnden Ärzte ist daher notwendig, um die weitere Zunahme der Prävalenz und deren Konsequenzen für die Gesundheit einzudämmen.