Anzeige
Erschienen in:
16.12.2015 | Epilepsie | Übersichten
Epilepsieassoziierte Tumoren des Zentralnervensystems
Epilepsiechirurgische und onkologische Aspekte
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund
Mit chronischen Epilepsien assoziierte Tumoren umfassen am häufigsten dysembryoplastische neuroepitheliale Tumoren und Gangliogliome, daneben auch angiozentrische Gliome, pleomorphe Xanthoastrozytome und pilozytische Astrozytome. Diese Tumoren werden in der Regel als benigne angesehen.
Fragestellung
Optimiertes konservatives und epilepsiechirurgisches Vorgehen bei Epilepsieassoziierten Tumoren.
Material/Methoden
Es werden zwei Kasuistiken maligner Transformationen eines epilepsieassoziierten dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumors und eines zunächst anhand von MRT-Kriterien als Gangliogliom angesehenen Tumors sowie aktuelle Literatur zu epilepsiechirurgischen und neuroonkologischen Aspekten dargestellt.
Ergebnisse
Im Fall eines initial histologisch gesicherten dysembryoplastischen neuroepithelialen Tumors kam es fünf Jahre nach inkompletter Resektion zu einer Malignisierung, wobei die Differenzierung gegenüber einem zunächst vermuteten Glioblastom mittels einer Methylierunganalyse gelang. Ein als Gangliogliom klassifizierter Tumor zeigte nach sechs Jahren eine Größenprogredienz. Histopathologische Befunde sprachen zunächst für ein Glioblastom. Die Methylierungsanalyse führte zur diagnostischen Einordnung als ein anaplastisches pleomorphes Xanthoastrozytom, differenzialdiagnostisch als ein anaplastisches Gangliogliom. Der Tumorprogress korrelierte mit einer Verschlechterung der Anfallssituation.
Schlussfolgerung
Neben epileptologischen Aspekten zeigen neuere Studien, dass auch neuroonkologische Aspekte in der Behandlung meist benigner epilepsieassozierter Tumoren berücksichtigt werden sollten. Bei Malignisierung können zusätzliche epigenetische Untersuchungen (Methylierungsanalysen) über die Entität Aufschluss geben.