Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Erfahrungen mit lateralen unikondylären Prothesen
verfasst von:
Prof. Dr. P. R. Aldinger, T. Walker, T. Gotterbarm
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der unikondyläre Kniegelenkverschleiß betrifft für gewöhnlich häufiger das mediale als das laterale femorortibiale Kompartiment. Lediglich in 5–10 % der Fälle ist das laterale Kompartiment singulär betroffen. Hier stellt der unikompartimentelle Kniegelenkersatz eine sinnvolle Alternative mit wesentlichen Vorteilen gegenüber der Versorgung mit einer bikompartimentellen Oberflächenersatzprothese dar. Zwischen medialem und lateralem femorotibialem Kompartiment gibt es einige wesentliche anatomische und biomechanische Unterschiede, die Auswirkungen auf die Operationstechnik sowie auf das Prothesendesign haben. Prinzipiell werden Prothesen mit mobiler Inlaykomponente („mobile bearing“) von Prothesen mit fixierter Inlaykomponente („fixed bearing“) unterschieden.
Fragestellung
Zusammenstellung klinischer Ergebnisse sowie Überlebensraten nach unikondylärem lateralem Gelenkersatz.
Methoden
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed zu klinischen Ergebnissen nach Implantation einer lateralen unikondylären Kniegelenkprothese.
Ergebnisse
Der unikondyläre Gelenkersatz mit einer Mobile-bearing-Prothese und domförmigem Tibiaplateau bietet im kurz- bis mittelfristigen Verlauf exzellente klinische Ergebnisse mit einer Reduktion der Luxationsrate auf ein akzeptables Maß. Die Datenlage für Fixed-bearing-Prothesen zeigte heterogene Ergebnisse, nicht zuletzt aufgrund des Einschlusses verschiedener Prothesendesigns und kleiner Patientenkollektive. Dennoch wurden überwiegend gute klinische Ergebnisse mit im Durchschnitt längerem Follow-up berichtet als in den aktuellen Studien zu Mobile-bearing-Prothesen.
Schlussfolgerung
Anhand der aktuell vorliegenden Literatur lässt sich kein differenzierter Unterschied in der Funktion sowie den Überlebensraten zwischen Fixed- und Mobile-bearing-Prothesen und damit keine klare Empfehlung zur Verwendung des jeweiligen Prothesendesign darstellen.