Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Erkennung von Influenzaausbrüchen und Rolle der virologischen Diagnostik
verfasst von:
Dr. B. Schweiger, S. Buda
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) ist seit vielen Jahren das wichtigste Instrument zur Influenzaüberwachung in Deutschland. Sie besteht aus einer syndromischen und einer virologischen Komponente. Die Überwachung einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung ermöglicht es, den Beginn und Verlauf der Influenzawelle zu beobachten sowie die Krankheitslast in der Bevölkerung zu analysieren und zeitnah darüber zu berichten. Kleinere, Influenzavirus-bedingte Ausbrüche sind mit dem AGI-Sentinel jedoch nicht zu erfassen. Zum Erkennen und zur Untersuchung von Ausbrüchen dienen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) übermittelte Daten, die die zweite Säule der Influenzasurveillance darstellen. Wege zum Erkennen von Ausbrüchen basieren entweder auf einem gemeldeten Influenzavirusnachweis und nachfolgenden Ermittlungen des Gesundheitsamtes oder auf der Meldung einer Häufung an respiratorischen Erkrankungen oder nosokomialen Infektionen und nachfolgenden Laboruntersuchungen. Die virologische Diagnostik spielt dabei eine zentrale Rolle. Das galt nicht nur während der Frühphase der A(H1N1)-Pandemie 2009, denn generell ist eine frühzeitige Diagnostik essenziell für das Erkennen von Ausbrüchen. Es ist es wichtig, auch animale Influenzaviren, die wiederholt humane Infektionen verursacht haben, im Blick zu behalten. Dies betrifft vor allem die aviären Influenzaviren der Subtypen H5, H7 und H9 sowie porcine Influenzaviren, für die eine spezifische Diagnostik im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) etabliert ist. Das gehäufte Auftreten von respiratorischen Erkrankungen nicht nur während, sondern auch außerhalb der Saison, sollte immer Anlass für eine virologische Labordiagnostik sein. Auf Basis dieser Ergebnisse können umfangreiche Untersuchungen eingeleitet werden, um ein optimales Ausbruchsmanagement zu ermöglichen.