Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Ernährung des Frühgeborenen
Fakten und Neuigkeiten
verfasst von:
Assoz. Prof. PD Dr. N. Haiden
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Ernährungsmanagement von Frühgeborenen hat in den letzten Jahren in der Neonatologie zunehmenden Stellenwert erlangt.
Material und Methoden
Dieser Übersichtsbeitrag umfasst bekannte und neue Daten zum Thema parenterale Ernährung und enteraler Nahrungsaufbau bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g sowie auch von den größeren Frühgeborenen, den „late preterms“. Neue Anreicherungskonzepte wie die individuelle Anreicherung mit Muttermilchsupplementen oder die Verwendung von Supplementen auf Basis humaner Proteinquellen aus der Muttermilch werden ebenso vorgestellt wie rezente Daten zu Probiotika und Laktoferrin. Zusätzlich werden relevante Aspekte für ein sinnvolles Entlassungsmanagement behandelt.
Ergebnisse
Bei der parenteralen Ernährung steht besonders der frühe und „aggressive“ Beginn im Vordergrund; hier sind neue Generationen von i.v.-Lipid-Emulsionen verfügbar, die aufgrund ihres günstigeren Fettsäureprofils positive immunmodulatorische Eigenschaften besitzen. Bei der enteralen Ernährung kommen dem frühen und standardisierten Nahrungsaufbau sowie der Fütterung von Muttermilch besondere Rollen in der Prävention der nekrotisierenden Enterokolitis zu.
Schlussfolgerungen
Die adäquate Nährstoffzufuhr des Frühgeborenen ist von großer Bedeutung, da sie mit besserem Wachstum und entwicklungsneurologischem Outcome assoziiert ist. Des Weiteren kommt der Ernährung eine wichtige Rolle in der Prävention von Morbidität z. B. bei der NEC oder Frühgeborenenosteopenie und damit auch der Mortalität zu.