Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Erste audiologische Ergebnisse des im Ohr getragenen Knochenleitungshörgeräts C.A.I. BC811
verfasst von:
T. Giere, S. Busch, T. Lenarz, Prof. H. Maier, PhD
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Versorgung von Schallleitungsschwerhörigkeiten stellen diverse Formen von Knochenleitungshörgeräten (perkutane und transkutane) eine erfolgreiche und erprobte Therapie dar. Will man aus medizinischen oder persönlichen Gründen auf einen Eingriff verzichten, stehen Geräte mit Kopfbändern oder -bügeln und Knochenleitungsbrillen zur Verfügung. In der vorliegenden Studie wurde der zu erwartende audiologische Erfolg eines neuen Geräts (C.A.I. BC811, Fa. bruckhoff hannover, Hannover; C.A.I.: Concha Anchored Instrument) untersucht, das in der Concha fixiert wird und den Schall auf das Jochbein überträgt.
Methoden
In der Cross-over-Studie wurden Patienten (n = 4) mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit mit geringer sensorineuraler Komponente und vorhandener Versorgung mit einem Knochenleitungshörgerät versuchsweise mit einem BC811 versorgt. Die audiologischen Ergebnisse mit der optimierten bestehenden Versorgung und der Versorgung mit dem BC811 wurden in 2-Wochen-Intervallen untersucht und verglichen. Neben den versorgten und unversorgten Schwellen im Freifeld wurden das Freiburger Einsilberverstehen, das Hören im Störschall (OlSa) und die subjektive Bewertung des Versorgungserfolgs (APHAB-Fragebogen) untersucht.
Ergebnisse
In den versorgten Freifeldschwellen, dem Functional Gain und dem Einsilberverstehen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen der bestehenden Versorgung und dem BC811 festgestellt. Die mittlere Verbesserung der Hörschwelle betrug beim BC811 FF PTA4 29,4 ± 11,1 dB (Mittelwert ± Standardabweichung). Die Verbesserung im Einsilberverstehen war mit beiden Versorgungsvarianten signifikant und wies – ebenso wie das Verstehen im Störschall – keine signifikanten Differenzen untereinander auf. Die subjektive Bewertung beider Geräte mit dem APHAB war mit einer Verbesserung von 36,4 (Kontrollgeräte) und 33,4 (BC811) Punkten im Global Score vergleichsweise positiv.
Schlussfolgerung
Der Vergleich mit Knochenleitungshörgeräten zeigte, dass das BC811 bei Schallleitungsschwerhörigkeiten eine Alternative zu der herkömmlichen Versorgung mit perkutanen Geräten darstellt.