Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Erweiterte Lungenresektionen am linken Vorhof und an den großen Gefäßen (Aorta, V. cava superior sowie der intraperikardialen Pulmonalarterie)
verfasst von:
PD Dr. J.T. Kaifi, FACS, B. Passlick
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Lokal fortgeschrittene Lungenkarzinome sind Tumoren, bei denen entweder eine Infiltration benachbarter Strukturen oder ein ausgedehnter mediastinaler Lymphknotenbefall vorliegt.
Ziel
In diesem Übersichtsartikel stellen die Autoren die seltenen Resektionsindikationen von lokal fortgeschrittenen T4-Lungenkarzinomen mit Befall des Vorhofs, der Aorta, V. cava superior und der intraperikardialen Pulmonalarterie dar.
Material und Methoden
Die Evidenz zur erweiterten Lungenresektion wurde durch eine selektive Literaturrecherche in den Datenbanken Medline und PubMed ermittelt.
Ergebnisse
Während bei N2-Befall trotz möglicher Resektabilität eine ungünstige Gesamtprognose für den Patienten vorliegt, stellen lokal infiltrativ wachsende T4-Primärtumoren mit Befall des Vorhofs oder großer Gefäße einerseits eine technische Herausforderung dar, andererseits sind sie bei R0-Resektion potenziell kurativ. Bei Durchführung von erweiterten Lungenresektionen ist ein interdisziplinäres Therapiekonzept essenziell. Eine präoperative Chemotherapie ist in der Regel indiziert, um Mikrometastasen zu behandeln, einen schnellen Tumorprogress zu identifizieren und die Rate kompletter Resektionen zu erhöhen.
Diskussion
Erweiterte Gefäßresektionen des Vorhofs und der intraperikardialen Pulmonalarterie können bei sorgfältig selektierten Patienten in spezialisierten Zentren erwogen werden, wobei die Indikationsstellungen gerade für V.-cava-superior- und Aortenresektionen sehr zurückhaltend sein sollten.